Ernährung im Wandel


Die Ernährung des Menschen hat sich über die letzten Jahrtausende massiv verändert. Nachdem man Jahrhunderte das Ziel hatte, möglichst viele Menschen zu ernähren, änderte sich diese Strategie am Beginn des letzten Jahrhunderts. Von "natürlichen" Produkten wie Getreide, Gemüse, Fleisch und Obst verlagerte sich der Fokus zuerst auf "preiswerte", dann aber immer mehr auf "preiswert herstellbare" Produkte. Statt "normaler" Lebensmittel kamen immer mehr künstliche oder zumindest industriell verarbeitete Produkte auf den Markt. Da der Preis für Zucker und Mehl immer weiter zurück ging, waren sie für die Lebensmittel-Industrie ein beliebtes Mittel, Produkte billig zu strecken und teuer zu verkaufen. Und das sind sie heute noch: Zucker und Mehl, billige Füllstoffe unserer Ernährung. Beim Mehl ging man sogar so weit, es so genetisch zu verändern, dass es weniger "natürlich", dafür "klebriger" wurde. Oder wie der Fachmann es formulieren würde: "Der Gluten-Gehalt von Weizen stieg um ein Vielfaches." Dafür reduzierten sich die Ballaststoffe, die Nährstoffe, die Vitamine. Nur Vitamin C gibt es reichlich, Ascorbinsäure ist halt auch extrem preiswert herzustellen.

 

Doch diese Umkehr "Weg von der Natur" führt zu grossen Problemen: Der Mensch hatte keine Chance, sich an diese neue Nahrung anzupassen! Über Jahrtausende hat er sich nach und nach an das gewöhnt, was auf Bäumen oder Feldern wuchs bzw. auf zwei bis vier Beinen durch die Natur lief, geschält oder mit Pfeilen erlegt und am Lagerfeuer gegrillt werden konnte. Und plötzlich kanm etwas komplett Neues: Fertig-Nahrung, mit E123 gewürzt und mit E456 haltbar gemacht. Instant-Futter, nur noch mit heissem Wasser aufzugiessen. Gulasch-"fix" statt "Gulasch". Und während in 3 bis 4 Generationen aus "Bauern" und "Züchtern" die "gewinn-optimierten Chemiker" wurden, waren Magen und Darm immer noch die gleichen wie vor 500 Jahren: eingestellt auf Getreide, Gemüse, Fleisch und Obst.

 

Und der Körper wehrt sich. Während der Blutzucker hoch erfreut auf schnell zu verarbeitende Kohlenhydrate aus Zucker und Mehl reagiert, tun sich Magen und Darm mit Gluten und den Unmengen anderer wertloser Stoffe sehr schwer. Sie ragieren mit Verstopfung, Duchfall und vielen Unverträglichkeiten, weil sie es einfach nicht gewohnt sind, die neuen "Nahrungsmittel" sauber und gesund zu verarbeiten. Während die gesunden Elemente immer mehr fehlen, geben ihnen die "neuen" Getränke dann den Rest: noch mehr Zucker, Kohlensäure, Phosphorsäure, Farbstoffe.